Ich bin damals vom Silvestermorgen bis Neujahr abends durchgehend wach gewesen. Es gab viel zu sehen und zu erleben, daher war schlafen keine Option. Etwas war bei uns absolut unüblich: Kracher und Feuerwerkskörper zu verwenden, in der Wiener und Linzer Wohnung ging das ja ohnedies nicht. Hier im Haus wurde es schon der Hunde wegen nicht in Betracht gezogen.
Natürlich die Fledermaus Aufführung im TV ansehen, das war Pflicht, ebenso Dinner for One. Um Mitternacht gabs immer eine Gulaschsuppe, mal abgesehen von den alkoholischen Getränken, danach gings einfach weiter, entweder TV oder eigene Unterhaltung. Zum Frühstück Saures und Rollmöpse mit einem Reparaturseidl, oder auch deren zwei. Das Neujahrskonzert war ebenso Pflicht wie dann das Skispringen. Es war also gar keine Zeit ins Bett zu gehen.
Ich hatte das Glück einmal zu Silvester in der Oper bei der Fledermaus zu sein, und anschließend in der Maria-Theresien Stube im Sacher, sehr angenehm und nett.
Auch ein Neujahrskonzert habe ich live miterlebt, das hat schon Atmosphäre.
Was mir fehlt ist der Opernball, aber da bringt mich auch niemand hin, zu viele Bussi-bussi Menschen, und einen Frack ziehe ich ganz bestimmt nicht an.
Das alles ist lange her, inzwischen ist spätestens um 02:00 Uhr Schluss, wenn nicht sogar schon früher. Der Fernseher ist nicht mehr so intensiv in Betrieb. Es ist alles ein bisschen ruhiger geworden, sozusagen sittsam. Um Mitternacht am Balkon mit einem Glas Sekt, anstoßen und Glück wünschen, bald wieder hinein und ab in die Heija.
Ich habe einige Silvester in Budapest und in Asien verbracht. Irgendwie komisch, zu Hause hat mich der Donauwalzer nicht aufgeregt, in Budapest hat er heimatliche Gefühle erweckt, ebenso wie in Asien. Es scheint so zu sein das es darauf ankommt wo man was hört.
Allen Lesern wünsche ich ein zufriedenes, glückliches und vor allem gesundes
2025