iPhone XR

Ich bin in der Neuzeit angelangt.

Auf mehrfachen Wunsch eines Einzelnen, ratet mal wer das ist, habe ich nun auch ein neues Handy. Nunmehr heißt es wieder lernen wie damit umgehen. Mal sehen wie lange ich dazu brauche. Ich hatte bis gestern ein iPhone 5 und damit einige Generationen übersprungen. Jetzt sind alle Mitglieder dieses Haushaltes auf gleicher iPhone Stufe. Ich kann nur hoffen, dass das auch längere Zeit so bleibt. Die nächsten Tage werden mit Üben und Kennenlernen meine grauen Zellen beschäftigen.  Erst durch mehrfaches Stolpern lernt man richtig gehen.

Please keep your fingers crossed. 

Interview mit mir

John, unser „guter Hausgeist“ und Mitbewohner, sollte ein Interview mit einem älteren Menschen für seine Ausbildung machen und das ist dabei entstanden.

Zur Person:

Mein Name ist Klaus und ich bin derzeit 75 Jahre alt, also 1943 geboren. Eigentlich hätte ich bis zu 4 Geschwister haben sollen, aber bedingt durch den Krieg haben meine Eltern beschlossen keine weiteren Kinder in die Welt zu setzen. Derzeit lebe ich mit meinem Mann in einer „verpartnerten Ehe“ und daher leider ohne Kinder. Eine Adoption von Kindern, die ich gerne gehabt hätte, wurde mir vom Gesetz so lange verboten bis ich jetzt zu alt dafür bin. Eine der vielen Diskriminierungen die ich auf Grund meiner sexuellen Orientierung immer hinnehmen musste.

Elternhaus:

Meine Eltern waren, so wie ich auch, Einzelkinder und kamen aus Ungarn und Deutschland womit es keine weiteren Verwandten in Österreich gab. Ich bin in einer Wohnung im dritten Wiener Gemeindebezirk aufgewachsen und hatte einen Stock über uns ein älteres kinderloses Ehepaar als sozusagen meine Zweiteltern. Sie waren mir in meiner Kindheit eine Art Ersatz für Großeltern. Ich wurde, so wie meine Mutter, römisch-katholisch getauft, da mein Vater aber glaubenslos war, gab es zu Hause keine religiösen Vorschriften oder Aktivitäten. Meine Mutter achtete sehr auf gutes Benehmen, ohne dabei diktatorisch zu sein. Tischmanieren waren selbstverständlich. Ich empfand meine Erziehung nie als Druck oder Qual da meine Eltern sehr einfühlsam waren und die Methode immer an mein Alter angepasst haben.

Lieblingsessen:

Mein Geburtstagsessen in der Kindheit war Tomatensuppe und dann Semmelknödel mit Tomatensoße. Frisches Sauerkraut und Salzgurken, wenn ich meine Mutter zum Einkaufen begleitet habe, gab es immer statt Schokolade. Ich bin seit der Kindheit kein „Süßer“ sondern eher für salzig, bitter, scharf zu haben. Beide, meine Mutter und meine sogenannte zweite Mutter, waren hervorragende Köchinnen und es gab immer gute Hausmannskost. Fixe Gerichte, wie z.B.: für Ostern oder Weihnachten, Geburtstage etc. gab es nicht, sondern immer das was zum Zeitpunkt eben vorhanden war.

Rolle Mann und Frau:

Zur Rolle Mann und Frau kann ich nichts sagen, außer das ich finde das die Emanzipation derzeit kuriose Formen annimmt. Mein Vater ging arbeiten und meine Mutter war Hausfrau und Mutter und keiner der Beiden kam sich dabei diskriminiert vor.

Haushalt damals:

Haushaltsgeräte, außer Gasherd und im wahrsten Sinne des Wortes einem Eiskasten, gab es nicht, der Rest war Handarbeit. Wäschewaschen mit Auskochen, Zuber und Waschrumpel war ganz normal. Wie oft Wäsche gewechselt wurde weiß ich nicht mehr, außer das mich dagegen immer gewehrt habe, für Kinder ein normales Verhalten. Meine Mutter führte in einem dicken Buch alle, aber wirklich alle Ausgaben, mein Vater machte die Monatsabrechnung, und dann wurde entweder dem Haushaltsgeld noch was hinzugefügt oder für den Folgemonat gutgeschrieben. Ich habe dieses Buch noch heute und blättere darin manchmal zur Erinnerung. z.B.: steht dort Klaus Friseur in Kombination mit Klaus Lutscher, denn Ärzte und Friseure hatten weiße Kittel und die mochte ich verständlicherweise nicht. Ohne Lutscher kein Friseur. Das mit den Haaren war ohnedies ein Problem, die waren wirr und jeden Morgen wurden sie glatt gekämmt mit Rechtsscheitel und Haarspange, sehr gegen meinen Willen. Ich weiß nicht wie viele Haarspangen ich „verloren“ habe.

Freizeit:

Gespielt wurde auf der Straße mit den Jungs aus der Nachbarschaft, manchmal ging es auf die Jesuitenwiese zum Fußballspiel. Ansonsten haben wir an der Kirchenmauer anmäuerln mit Tonkugeln gespielt. Zu Hause eine von meinem zweiten Vater handgeschnitzte Holzeisenbahn und jedes Jahr bekam ich von einem bekannten Holländer einen weiteren Kasten Matador. Kinderspielplätze gab es keine.

 Bildung:

Die Volksschule habe ich im dritten Bezirk absolviert. Danach die Radetzky Realschule und später die Realschule in Linz wo ich auch maturiert habe. Mein Französischprofessor in Linz hat in mir die Grundlage dafür gelegt das ich nach der Matura die französischen Klassiker im Original gelesen habe. Nach meiner Matura war es sehr leicht Arbeit zu finden, es gab viel offene Stellen. Ich habe schon während meiner Mittelschulzeit in den Ferien gearbeitet und bin dann als Debitorenbuchhalter ins Vienna InterContinental gekommen um nach 3 Jahren zu jener Firma zu wechseln in der ich dann 34 Jahre verbracht habe. Damals war in solchen Positionen Anzug Hemd Krawatte noch üblich. In den späteren Jahren wurde es dann legerer.

Feste:

Weihnachten war sozusagen das Hauptfest mit einem Zimmer-Decke Christbaum, aber ohne großen religiösen Bezug. Silvester war klar und natürlich auch alle Geburtstage. Auch hier galt gegessen wurde was da war. 

Mode:

Soweit meine Eltern es zugelassen haben bin ich auch in der damaligen Teenagermode gegangen. Am Wochenende war Tanz angesagt, Rock & Roll bis zum Abwinken. 

Discos gab es noch nicht, sondern Tanzcafes. Ich war ein leidenschaftlicher Tänzer. Zu diversen Feiertagen gab es Familienausflüge, Radtouren und Wanderungen. Kino war oft, aber keine Wildwestfilme mit Ausnahme „Spiel mir das Lied vom Tod“ ebenso keine Sience Fiction Filme oder Krimis, sondern gute Filme wie „Jules und Jim“, „Atemlos“, „Phaidra“ oder ähnliches.

Eigenes Familienleben:

Ich habe meinen Mann durch Zufall kennen gelernt. Wir hatten von Anfang an eine intensive Beziehung, natürlich wieder mit den damals noch vorhandenen Einschränkungen des Gesetzes und der sogenannten „Moral“.  Aber das war uns egal. Verlobt ? wenn sie so wollen ja sehr lange, denn obwohl ich meinen Partner seit 1991 kenne durften wir erst 2010, wie ich es nenne, heiraten. Das Wort Verpartnerung finde ich einfach nur doof. Wir waren und sind sehr viel auf Reisen und haben dabei viele Länder besucht. Zusammen gezogen sind wir 1994 in mein Haus in dem auch meine Großmutter und meine Eltern gewohnt haben.

Das Leben Dritter:

Tipps für einen Hausstand Dritter habe ich nicht. Denn wir sind alle Individuen und verhalten uns individuell und es steht mir nicht zu anderen weise Ratschläge zu geben. Ich höre gerne zu und erkläre meinen Standpunkt dazu, den man berücksichtigen oder annehmen oder ablehnen kann, aber nur wenn der Andere es auch will.

Resumee:

Grundsätzlich habe ich ein mehr als zufriedenes Leben, fühle mich immer noch jung, zumindest im Geiste, was man in mancher Beziehung von meinem Körper nicht mehr ganz sagen kann. Ich bin dabei zu lernen alt zu sein, keine einfache Sache, wie ich inzwischen weiß.

Christliche Regeln nach Leviticus

Und weil ich es anfangs gar nicht glauben konnte, habe ich meine Bibel aus Schultagen hervorgekramt, und die entsprechenden stellen selbst nachgeschlagen, und muss mit Bestürzung sagen "Ja, das steht genauso da drinnen..."

Laura Schlessinger ist eine US-Radio-Moderatorin, die Leuten, die in ihrer Show anrufen, Ratschläge erteilt. Kürzlich sagte sie, als achtsame Christin, daß Homosexualität unter keinen Umständen befürwortet werden kann, da diese nach Leviticus 18:22 ein Gräuel wäre.

Der folgende Text ist ein offener Brief eines US-Bürgers an Dr. Laura, der im Internet verbreitet wurde.

Liebe Dr. Laura

Vielen Dank, daß Sie sich so aufopfernd bemühen, den Menschen die Gesetze Gottes näher zu bringen. Ich habe einiges durch Ihre Sendung gelernt und versuche das Wissen mit so vielen anderen wie nur möglich zu teilen.

Wenn etwa jemand versucht seinen homosexuellen Lebenswandel zu verteidigen, erinnere ich ihn einfach an das Buch Mose 3, Leviticus 18:22, wo klargestellt wird, daß es sich dabei um ein Gräuel handelt. Ende der Debatte.

Ich benötige allerdings ein paar Ratschläge von Ihnen im Hinblick auf einige der speziellen Gesetze und wie sie zu befolgen sind:

1. Wenn ich am Altar einen Stier als Brandopfer darbiete, weiß ich, daß dies für den Herrn einen lieblichen Geruch erzeugt (Lev. 1:9). Das Problem sind meine Nachbarn. Sie behaupten, der Geruch sei nicht lieblich für sie. Soll ich sie niederstrecken?

2. Ich würde gerne meine Tochter in die Sklaverei verkaufen, wie es in Exodus 21:7 erlaubt wird. Was wäre Ihrer Meinung nach heutzutage ein angemessener Preis für sie?

3. Ich weiß, daß ich mit keiner Frau in Kontakt treten darf, wenn sie sich im Zustand ihrer menstrualen Unreinheit befindet (Lev. 15:19-24). Das Problem ist, wie kann ich das wissen? Ich habe versucht zu fragen, aber die meisten Frauen reagieren darauf pikiert.

4. Lev. 25:44 stellt fest, daß ich Sklaven besitzen darf, sowohl männliche als auch weibliche, wenn ich sie von benachbarten Nationen erwerbe. Einer meiner Freunde meint, daß würde auf Mexikaner zutreffen, aber nicht auf Kanadier. Können Sie das klären? Warum darf ich keine Kanadier besitzen?

5. Ich habe einen Nachbarn, der stets am Samstag arbeitet. Exodus 35:2 stellt deutlich fest, daß er getötet werden muss. Allerdings: bin ich moralisch verpflichtet ihn eigenhändig zu töten?

6. Ein Freund von mir meint, obwohl das Essen von Schalentieren, wie Muscheln oder Hummer, ein Gräuel darstellt (Lev. 11:10), sei es ein geringeres Gräuel als Homosexualität. Ich stimme dem nicht zu. Könnten Sie das klarstellen?

7. In Lev. 21:20 wird dargelegt, daß ich mich dem Altar Gottes nicht nähern darf, wenn meine Augen von einer Krankheit befallen sind. Ich muss zugeben, daß ich Lesebrillen trage. Muss meine Sehkraft perfekt sein oder gibt’s hier ein wenig Spielraum?

8. Die meisten meiner männlichen Freunde lassen sich ihre Haupt- und Barthaare schneiden, inklusive der Haare ihrer Schläfen, obwohl das eindeutig durch Lev.19:27 verboten wird. Wie sollen sie sterben?

9. Ich weiß aus Lev. 11:16-8, daß das Berühren der Haut eines toten Schweines mich unrein macht. Darf ich aber dennoch Football spielen, wenn ich dabei Handschuhe anziehe?

10. Mein Onkel hat einen Bauernhof. Er verstößt gegen Lev. 19:19 weil er zwei verschiedene Saaten auf ein und demselben Feld anpflanzt. Darüber hinaus trägt seine Frau Kleider, die aus zwei verschiedenen Stoffen gemacht sind (Baumwolle/Polyester). Er flucht und lästert außerdem recht oft. Ist es wirklich notwendig, daß wir den ganzen Aufwand betreiben, das komplette Dorf zusammenzuholen, um sie zu steinigen (Lev. 24:10-16)? Genügt es nicht, wenn wir sie in einer kleinen, familiären Zeremonie verbrennen, wie man es ja auch mit Leuten macht, die mit ihren Schwiegermüttern schlafen? (Lev.20:14)

Ich weiß, daß Sie sich mit diesen Dingen ausführlich beschäftigt haben, daher bin ich auch zuversichtlich, daß Sie uns behilflich sein können. Und vielen Dank nochmals dafür, daß Sie uns daran erinnern, daß Gottes Wort ewig und unabänderlich ist.

Ihr ergebener Jünger und bewundernder Fan

Jake

Frühling

Ich war und bin kein Wintermensch. Und schon gar nicht in der Stadt. Wo wir jetzt wohnen ist es noch erträglich, aber der Matsch in der Stadt ist absolut nicht meins.

Da ich auch, außer Eislaufen, keinen Wintersport betreibe, versuche ich dieser Jahreszeit zu entkommen. Ich habe viele Winter in Fernost verbracht und dort den Sonnenschein genossen. Jetzt blüht der Garten wieder auf, die Bäume bekommen Blätter und Frühmorgens singen die Vögel. Ich genieße das. Dieses Jahr ist Ostern sehr spät und daher das Wetter gut. Durch die letzten Jahre gab es immer grüne Weihnachten und weiße Ostern. Die kommenden Feiertage mit Schönwetter werde ich im Garten verbringen und mir die Sonne auf den Pelz scheinen lassen.

Notre Dame

Wie schon so oft brennt wieder einmal ein Kulturdenkmal im Zuge von Renovierungsarbeiten.

Was ich dabei nicht verstehe ist das grundsätzlich kaum Einrichtungen im Sinne einer Brandfrüherkennung bei solchen Gebäuden bestehen, und das man bei den Arbeiten keinen Brandsachverständigen dabei hat, der während und nach der Arbeit dafür Sorge trägt das Brände vermieden ja unmöglich gemacht werden. Das ist Sparen am falschen Fleck. Was mich aber besonders ärgert ist das frömmelnde, salbungsvolle Gequacke unseres Kardinals. Die Verkündung das die österreichische Kirche einen Beitrag aus eigener Tasche zum Wiederaufbau spendet wird vermieden. Und in Kürze erfolgt dann wieder ein Spendenaufruf an die Gläubigen, denn die „arme“ Kirche kann sich das ja nicht leisten. Wen interessiert es denn schon wann und wie oft er als Student in Paris in der Kirche war? Eine rasche aktive Hilfe in Form einer Spende der österreichischen Kirche selbst wäre nützlich und würde dann auch die Bereitschaft der Gläubigen positiv beeinflussen.

Jürgen

Nachdem uns Carlos, ein Golden Retriever, nach 15 wunderbaren Lebensjahren verlassen hat wollte ich eigentlich für ein bis zwei Jahre keinen Hund mehr haben.

Aber es blieb bei der Idee. Denn, meinen eigenen Prinzipien untreu, kam dann doch ein Neuer nach nur 9 Monaten ins Haus. Nach langer Suche welche Rasse es denn werden sollte, habe ich mich für Australian Shepherd entschieden.

Warum: Der Australian Shepherd ist in der Regel ein intelligenter und gelehriger Hund, der seinem Besitzer gefallen möchte. Und nun ist Jürgen, so haben wir ihn genannt, seit dem 4.Juli 2016 hier im Haus und freut sich über ein unbeschwertes Leben mit uns. Er ist ein großer Schauspieler, trickreich, lebhaft, verspielt und sehr anhänglich. Langweilig wird es mit ihm nie, jeden Tag hält er uns beschäftigt. Die Pubertät hat er hinter sich und nun ist er erwachsen. Wir sind sehr glücklich ihn bei uns zu haben und so wie er sich benimmt gilt das umgekehrt auch für ihn. 

Im Alter ist man unsichtbar

Habe ich vor kurzem gehört und war zuerst verwundert, aber dann als ich drüber nachgedacht habe, fand ich den Spruch nicht schlecht.

Es ist tatsächlich so dass man als älterer Mensch von der Umwelt nicht mehr so richtig wahrgenommen wird. Alles dreht sich um Jüngere und man wird leicht übersehen. Wenn man kein eigenes Umfeld aus Bekannten und Freunden hat bleibt man alleine. Niemand spricht dich an und du wirst gerne übersehen. Die eigene Teilnahme an vielen Dingen wie zB.: Sport, Tanz, Party ist eingeschränkt und daher wird man dazu kaum eingeladen.

Eine Situation mit der man leben lernen muss, mal ganz abgesehen von den körperlichen Einschränkungen, meist verbunden mit gelegentlichen oder permanenten Schmerzen. 

Auch der Spruch: „zum Alter gehört Mut“ hat seine Berechtigung und wenn man es witzig formuliert dann klingt das so: „wie definiert man Alter? – Wenn man öfter beim Arzt als im Wirtshaus ist.“ 

Meine kurze Geschichte der Zeit (frei nach Stephen Hawking)

Wann der Urknall genau war weiß ich nicht. Ich weiß nur wo er war. Nämlich auf einem Schiff mit Namen Freudenau: Nomen est Omen.

Die ersten „Ausdehnungen“ habe ich nicht in Erinnerung. Aber dann am 27.Mai 1943 war die erste Phase vorbei und ich erblickte das Licht der Welt mit einer Masse von 3550 Gramm.

Die Ausdehnung nahm dann rasch Fahrt auf. Meine „Sonne“ hat sich sehr um mich gekümmert und daher war es ein angenehmes Gedeihen.

So mit 18 Jahren wurde dann der erste Teil abgeschlossen und ich habe mich bis zu einer Masse von 72.000 Gramm „ausgedehnt“.

Das sollte sich allerdings später ändern. Es kam bis zum Höhepunkt zu einer Zunahme bis auf 132.000 Gramm, somit des Guten zu viel. Insgesamt aber machte die Evolution gute Fortschritte und es gab kaum nennenswerte Rückschläge.

Derzeit bin ich bemüht die Masse wesentlich zu reduzieren um Unbilden auf Grund von zu viel Ausdehnung vorzubeugen.

Allerdings wird mein „Universum“ sehr wohl eines Tages implodieren und wieder auf ein absolutes Minimum reduziert werden.

Wann immer das auch sein wird, so hoffe ich doch bis dahin weiterhin ein zufriedenes und erfülltes Dasein zu führen. 

Der Heldenplatz

Vor einigen Tagen gab es im ORF einen sehr interessanten Bericht über das Burgtheater, dem ich mit Aufmerksamkeit gefolgt bin. Dabei kam auch die Sprache auf „Den Heldenplatz“ von Thomas Bernhard unter Claus Peymann aufgeführt.

1988 war ich immerhin schon 45 und somit voll erwachsen, aber weder der Autor noch der Direktor des Burgtheaters haben zu der Zeit besonderen Eindruck auf mich gemacht. Während meiner Studentenzeit als eifriger Besuch von Staatsoper, Josefstadt und Burgtheater hat das bedingt durch den Beruf und seine Anforderungen leider nachgelassen. 

Nunmehr, durch den Bericht, habe ich mir „Den Heldenplatz“ angesehen. Und war maßlos enttäuscht. Eine viel zu lange Vorstellung mit sehr wenig echtem Inhalt. Man könnte das Stück in 2 Teile teilen und zwar in die Geschichte einer jüdischen Familie die in sich uneins, ja nachgerade zerstritten ist, und daraus keinen Ausweg findet. Die über alle drei Akte permanente Wiederholung der „Probleme“ ist ermüdend und eintönig. Interessant ist auch das die Herren Professoren durch Beziehungen zu Ihren Jobs gekommen sind und offenbar nicht durch ihre wissenschaftlichen Leistungen und Erkenntnisse. Eine Eigenschaft die man sonst meist Österreichern zuschreibt. Das ich jetzt weiß wie man Hemden bügelt und faltet habe ich schon von meiner Mutter schneller und effektiver gelernt. Als Student fast eine Notwendigkeit.

Der 2.Teil der Aufführung ist eine einfältige aber dafür wüste Beschimpfung der gesamten Österreichischen Bevölkerung und des Staates. Dabei werden auch einzelne Personen direkt beschimpft und zwar absolut unqualifiziert. Den immer schon bestehenden Antisemitismus und gewisse nationale rechte Gesinnungen eines Teiles der Bevölkerung will ich nicht abstreiten, aber den kann man, wenn man will, und genug Kenntnis hat, anprangern ohne dabei unsinnige Plattitüden wieder und wieder von sich zu geben.

Natürlich der Kunst ihre Freiheit und jedem das Recht auf freie Meinungsäußerung, aber man muss nicht hingehen und sich das antun. 

Ich habe daher das Video wieder gelöscht. 

Die Reise zur Seidenstraße

Ich wollte dort schon immer hin. Im Zuge meiner anderen asiatischen Reisen kam mir die Seidenstraße unter, ohne dass ich jedoch klare Vorstellungen davon hatte. Bewusst waren mir die islamischen Bauten und deren Pracht, aus einer Zeit wo wir hier in Europa noch lange nicht soweit waren. Als positiv hat sich gezeigt erst jetzt dorthin gefahren zu sein und nicht unter der Zeit der UdSSR.

Und, vor allem, hatte ich auf dieser Reise einen kongenialen Partner mit Astrid. Bei allem kulturellen Interesse unserer beider Personen kam auch der Schmäh zu seinem Recht. Damit wurde die Reise echt rund und zu einem vollen Erlebnis. Wir Beide wussten nicht genau was uns dort erwartet und waren daher etwas gespannt.

Diese Gegend Zentralasiens hatte schon Hochkultur als wir hier dieses Wort kaum buchstabieren konnten.

Dort haben eine Vielzahl von Völkern geherrscht und die unterschiedlichsten Vorstellungen von Lebensart gehabt die wir in Europa so nicht hatten. Es gab keine einheitlichen Staatsgebilde sondern einzelne Herrschaftsgebiete die durch Eroberung und Krieg sich immer verändert haben und trotzdem kam es zur kulturellen Blüte.

Diese wurde hauptsächlich durch die Religion beeinflusst und hat daher die Prachtbauten hinterlassen.

Es war eine Reise in eine andere Welt die uns beide tief beeindruckt hat.

Die Lebensweise war clanorientiert und der jeweilige Herrscher der einzelnen Gebiete war ein absoluter Monarch. Das hat sich bis in die heutige Zeit immer noch zum Teil erhalten und daher gibt es dort keine Politik wie bei uns. Auch wir haben Jahrhunderte gebracht um davon weg zu kommen. Die Zeit unter sowjetischer Herrschaft war auch nicht dazu angetan daran was zu ändern.

Tatsächlich hat sich das Leben der Menschen dort seit der Selbstständigkeit der einzelnen Gebiete wesentlich verbessert. Wie weit die Menschen unter den Regierungssystemen leiden konnten wir nicht feststellen, aber vor allem in den ländlichen Gebieten, dort wo wir hin und wieder auf die Einheimischen getroffen sind, fanden wir lockere und gastfreundliche Menschen vor. Am ehesten merkt man den politischen Druck in Turkmenistan und ausgerechtet dort trafen wir auf zwei junge Männer die so gar nicht einen unterdrückten Eindruck machten.

Wer vorurteilsfrei und mit Interesse an Kultur, Land und Leuten dorthin reisen will dem sei das empfohlen. Aber wie gesagt: das ist Zentralasien und nicht Europa.